Set
list:
The Sea
Birds
A Last Dance
Storm Clouds
Ship In The Sand
Obvious
Pace
Swept Back
Leaving
Desert Song #2
Signs
Something
I Left You
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Heartache (Robin solo + strings)
Lost (Robin solo + strings)
If Only
Oh My Love
The River Song
Review 1
Eines der schönsten Liebeslieder für mich ist "Something"
von Sophia, die ich am Montag im gut gefüllten Hansa39 endlich
einmal live bewundern durfte. Erst mal war ich darüber erstaunt,
wie extrovertiert und wenig finster der sehr charismatische Robin
Proper-Sheppard auftrat, wo doch seine Songs größtenteils
eher düster und melancholisch sind. Von Anfang an plauderte er
gut gelaunt mit dem Publikum und schäkerte mit Musikerin Astrid
Williamson herum, mit der er im Übrigen sehr gefühlvoll
das bereits erwähnte „Something“ im Duett vortrug.
Das ganze Konzert fand ich sehr bewegend und zählt zu meinen
absoluten Highlights in diesem ersten Halbjahr. Es war eine gute Mischung
aus Neuem, z.T. ruhigen Sachen (aus dem aktuellen fünften Album
„There Are No Goodbyes“) und älteren, bekannten Stücken
wie z.B. "Oh My Love", "Pace", "Birds"
und "Lost". Das Streichquartett verlieh dem Konzert darüber
hinaus eine ganz besondere Note. Nach fast zwei Stunden bildete der
„River Song“, der ordentlich abging, einen krönenden
Abschluss.
Sonja, monopohl.net, 21.05.2009
Review 2
Robin Proper-Sheppard alias Sophia und William Fitzsimmons nahmen
ihre Zuhörer im Münchner Feierwerk auf eine musikalische
Reise hin zu tragischem Singer-Songwritertum und hymnischen intensiven
Popsongs. LAXMag Redakteurin Tine war dabei.
Der Amerikaner William Fitzsimmons eröffnet mit seiner Gitarre
einen fantastischen Musik-Abend. Ein Mann mit langem Bart, Nerd-Brille
und Mütze, der über Trennungen, Verzweiflung, Krieg aber
auch die Liebe singt und leider beim Auftritt sein Bier vergessen
hat. Bier von einem Zuhörer will er nicht annehmen, er habe viele
Krankheiten, auch eine, bei der einem ein langer Bart wächst.
Er scherzt viel mit dem Publikum, reagiert aber sehr allergisch auf
Gespräche in den hinteren Reihen.
Robin Proper-Sheppard beginnt nach seinem ersten Song die Ansprache
an das Publikum mit einem Kompliment: die Bühne in München
habe die beste Atmosphäre. In Jeans, schwarzem Hemd, Sakko und
schwarzen edlen Stiefeletten steht er vor den Zuhörern und sieht
damit eher aus wie ein Manager eines großen Konzerns, als ein
Mann, der mit seinen Liedern einige der traurigsten und verzweifeltsten
Kleinode der Musikgeschichte des 21. Jahrhunderst komponiert hat.
Er ist nicht alleine, hat neben seiner Band mit neuem Baß-Spieler
auch ein Streichquartett dabei. So gewinnen die ruhigen Stücke
an Kraft und Klang. Mit Astrid Williamson, seiner weiblichen Begleitung,
scherzt er zwischen den Stücken herum. Er zieht sie die ganze
Zeit auf, überhaupt ist er viel am Erzählen, ist sehr extrovertiert.
Ganz anders, man ihn sich aufgrund seiner Platten vorstellen mochte.
Während seiner Stücke jedoch ist er tief versunken, singt
mit geschlossenen Augen, der Schweiß steht ihm auf der Stirn,
langsam wiegt er sich mit der Gitarre im Takt der Musik.
Viel ist vom neuen Album There Are No Goodbyes dabei, aber auch Klassiker
von früheren Platten werden vorgetragen: Birds, I Left You, Swept
Back, Oh My Love, Leaving und Pace. Desert Song No. 2 darf auch nicht
fehlen. Eindeutig einer der Höhepunkte des Abends mit dem Streicher
Intro zu Beginn. "Do you need someone, do you need a friend?
Or do you just need somebody that lets you pretend?" frägt
Proper-Sheppard.
Ein Konzert, welches die Zuhörer in einen melancholisch-verträumten
Schwebezustand versetzt. Ein wohliges Sich-fallen-lassen und sich
der Musik hingeben, auch wenn der Kloß im Hals an manchen Stellen
sehr groß wird. Lassen sich doch viele der Songs, die vom Verlassen-Werden
und Selber-Verlassen handeln, gut nachvollziehen. Nach etwas über
einer Stunde ist der offizielle Teil des Konzert beendet.
Zugaben spielt Proper-Sheppard sehr gerne, er wisse nur noch nicht
wie viele. Manchmal sind es drei, er könne aber auch 5 oder 6
Stücke spielen. Es werden dann noch eine Menge, beginnend mit
der Akustikversion von Lost (She Believes In Angels). Ein Stück,
welches sich ihm jetzt neu erschlossen hat. Er hatte es immer als
Winterlied betrachtet, jetzt erscheint es ihm aber eher als Sommerstück.
Auch If Only trägt er vor, bei dem sich Proper-Sheppard zu Beginn
von seiner Kollegin ablenken lässt und aus dem Lachen nicht mehr
herauskommt.
Mit einem fulminanten River Song, der sich durch minutenlanges Gitarrengschrammel
permanent an Intensität steigert und an Lautstärke gewinnt,
verabschiedet er sich. Obwohl es eigentlich keine Goodbyes gibt....
Christine Bulla, laxmag.de, 18/05/2009
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